Ritter Konrad von Kühedorf und seine Ausrüstung
Mitten in Kühedorf in der Gemeinde Büchenbach, einem Bezirk Mittelfranken im Landkreis Roth im südöstlichen Teil des Freistaates Bayern, befindet sich eine senkrechte Grabsteinplatte aus Sandstein, die den Ritter Konrad d. Ä. von Kühedorf und seine Ausrüstung darstellen soll.
Diese besondere touristische Attraktion wurde im Juni 1951 bei Umbauarbeiten am Anwesen Haus-Nr. 16 ausgegraben und stammt aus der nicht mehr existierenden Ortskirche. Aufgestellt wurde sie im August des darauffolgenden Jahres am ehemaligen Schlossgehöft. Dargestellt wird hier ein hochgeborener Adeliger, der sich aufgrund seines Todes im Jahre 1428 unwiderruflich von seinem Gut verabschieden musste.
Auf der Grabsteinplatte ist neben dem Ritter noch folgendes zu erkennen:
- eine Kuhweide in der linken, oberen Ecke;
- links senkrecht eine Turnierlanze als Attribut des Ritters;
- einen Schaller (mittelalterlichen Helm) auf dem Kopf;
- einen Plattenpanzer, der fast den ganzen Körper bedeckt;
- in der linken Hand ein sogenanntes Bastardschwert.
Leider kamen die Ambitionen des Ritters nicht mit seinen finanziellen Mitteln hinterher. Er starb als verarmter Adeliger und hinterließ eine Schuld von 14 Gulden, die für die Ausrüstung zu bezahlen war.
Die Ausstellung des Grabsteins für die Öffentlichkeit und die Touristen, die wegen des nahegelegenen Hotels und Restaurants auf dem Weg nach München eine Unterkunft suchen, erscheint mir etwas gruselig. Dennoch ist es ein Marketing-Erfolg für die lokalen Betriebe, da senes Dorf hinterließ bei mir, wie kein anderes in Bayern, einen enormen Eindruck. Ich verbrachte die Nacht in einem nahegelegenen Hotel, aß dort am Tag danach ein nahrhaftes Frühstück und ritt glücklich weiter, mit der Geschichte des Ritters und seiner Rüstung im Gepäck.
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